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Frage: Wenn Sie an Ihre Kindheit denken, oder an Ihre KiTa: Welche Tischmanieren, welche Regeln gibt oder gab es? Welche Sätze wiederholen sich?
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"Iss den Teller leer!"
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"Die Kinder in Afrika hungern!".
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"... dann gibt es schönes Wetter."
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Essenszeiten können Erholungspausen in der Alltagshektik sein, quasi "Tankstellen" für Nährstoffe und Emotionen. Gemeinsame, heitere, informelle Zeiten, eine wahre Sinnesfreude.
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Essenszeiten können aber auch als Konfliktzeiten des Tages kennengelernt worden sein und gefürchtet werden, wenn offene Konfrontation herrscht oder als Pädagogik getarnte Agression bis hin zur Demütigung.
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Dann wird aus der Genusszeit eine Stresszeit.
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Gemeinsame Mahlzeiten sollten kein Projekt sein!
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Mahlzeiten zu gestalten ist eine wichtige Möglichkeit, sich aktiv um die anvertrauten Kinder zu kümmern.
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Die Küche / die Mahlzeiten sind so auch ein Bildungsort. Praktisch wie auch emotional.
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Kinder erlernen ihr Essverhalten von Erwachsenen, zuallererst am Familientisch, dann im Bistro der Einrichtung.
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Deshalb braucht es Tischregeln
- Konfliktgespräche zwischen den Erwachsenen sind bei Tisch zu mäßigen, da sich Kinder diesen Auseinandersetzungen nicht entziehen können.
- "Rumerziehen" und Kritik am Kind sind bei Tisch tabu! Wer unter Dauerbeobachtung steht, hat keine Lust mitzuessen. Über Tischsitten kann man sich bei vielen Gelegenheiten unterhalten, aber möglichst nicht beim Essen.
- Der Esstisch ist kein Kampfplatz
- Man kann etwas nicht mögen dürfen, ohne die Harmonie zu gefährden, und Koch oder Köchin zu beleidigen. Das Essen mag ich zwar nicht, aber Dich mag ich.
- Essensregeln und gesundem Essen darf nicht mehr Bedeutung beigemessen werden als dem Wohlergehen aller, die am Tisch sitzen. Die dauernde Sorge um die Gesundheit kann die Stimmung ungesund werden lassen.
- Der Satz "Ich habe keinen Hunger mehr, ich möchte nichts essen", darf gesagt werden, und muss akzeptiert werden, ohne dauernde "Nicht doch noch"-Ermunterungen. Natürlich das man trotzdem sitzen bleiben und sich am Gespräch beteiligen.
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Wir Erwachsene sind auch am Esstisch Vorbilder
- Eigene Essgewohnheiten, zu dick, zu dünn, Tischmanieren, Ess-Tempo.
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Die vermittelte und gefühlte Freude, zusammenzusein und miteinander zu essen und zu reden, hinterlässt nachhaltige Erfahrungen von Aufmerksamkeit, Gemeinschaft, Geborgenheit, Sicherheit und zugrtrauten Herausforderungen.
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Der Zwang zum "Aufessen" hat unheilvolle Folgen. Auch der Zwang zum "Probieren".
- Sättigung über den Hunger, Gleichmäßiges und schnelles Essen ist typisch für Erwachsene.
- Kinder passen sich an, verlieren die Wahrnehmung für die eigenen Bedürfnisse und verpassen so den Zeitpunkt des Sattseins.
Created
May 1, 2018 17:58
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