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@chgeuer
Created May 1, 2018 17:58
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Es geht mir nicht ums Sattwerden

  • Frage: Wenn Sie an Ihre Kindheit denken, oder an Ihre KiTa: Welche Tischmanieren, welche Regeln gibt oder gab es? Welche Sätze wiederholen sich?

  • "Iss den Teller leer!"

  • "Die Kinder in Afrika hungern!".

  • "... dann gibt es schönes Wetter."

  • Essenszeiten können Erholungspausen in der Alltagshektik sein, quasi "Tankstellen" für Nährstoffe und Emotionen. Gemeinsame, heitere, informelle Zeiten, eine wahre Sinnesfreude.

  • Essenszeiten können aber auch als Konfliktzeiten des Tages kennengelernt worden sein und gefürchtet werden, wenn offene Konfrontation herrscht oder als Pädagogik getarnte Agression bis hin zur Demütigung.

  • Dann wird aus der Genusszeit eine Stresszeit.

  • Gemeinsame Mahlzeiten sollten kein Projekt sein!

  • Mahlzeiten zu gestalten ist eine wichtige Möglichkeit, sich aktiv um die anvertrauten Kinder zu kümmern.

  • Die Küche / die Mahlzeiten sind so auch ein Bildungsort. Praktisch wie auch emotional.

  • Kinder erlernen ihr Essverhalten von Erwachsenen, zuallererst am Familientisch, dann im Bistro der Einrichtung.

  • Deshalb braucht es Tischregeln

    • Konfliktgespräche zwischen den Erwachsenen sind bei Tisch zu mäßigen, da sich Kinder diesen Auseinandersetzungen nicht entziehen können.
    • "Rumerziehen" und Kritik am Kind sind bei Tisch tabu! Wer unter Dauerbeobachtung steht, hat keine Lust mitzuessen. Über Tischsitten kann man sich bei vielen Gelegenheiten unterhalten, aber möglichst nicht beim Essen.
    • Der Esstisch ist kein Kampfplatz
    • Man kann etwas nicht mögen dürfen, ohne die Harmonie zu gefährden, und Koch oder Köchin zu beleidigen. Das Essen mag ich zwar nicht, aber Dich mag ich.
    • Essensregeln und gesundem Essen darf nicht mehr Bedeutung beigemessen werden als dem Wohlergehen aller, die am Tisch sitzen. Die dauernde Sorge um die Gesundheit kann die Stimmung ungesund werden lassen.
    • Der Satz "Ich habe keinen Hunger mehr, ich möchte nichts essen", darf gesagt werden, und muss akzeptiert werden, ohne dauernde "Nicht doch noch"-Ermunterungen. Natürlich das man trotzdem sitzen bleiben und sich am Gespräch beteiligen.
  • Wir Erwachsene sind auch am Esstisch Vorbilder

    • Eigene Essgewohnheiten, zu dick, zu dünn, Tischmanieren, Ess-Tempo.
  • Die vermittelte und gefühlte Freude, zusammenzusein und miteinander zu essen und zu reden, hinterlässt nachhaltige Erfahrungen von Aufmerksamkeit, Gemeinschaft, Geborgenheit, Sicherheit und zugrtrauten Herausforderungen.

  • Der Zwang zum "Aufessen" hat unheilvolle Folgen. Auch der Zwang zum "Probieren".

    • Sättigung über den Hunger, Gleichmäßiges und schnelles Essen ist typisch für Erwachsene.
    • Kinder passen sich an, verlieren die Wahrnehmung für die eigenen Bedürfnisse und verpassen so den Zeitpunkt des Sattseins.
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